Samstag, 10. Mai 2008

Once



Schon wieder ein irischer Film im Kino! Entweder habe ich mich früher nicht geachtet oder die Iren sind dieses Jahr extrem produktiv...Once handelt von einem Strassenmusiker (Glen Hansard) in Dublin, der auf den Strassen eine jung Frau (Polin?!) kennen lernt. Die Wellenlänger der beiden ist nicht nur musikalisch die gleiche und so kommen sie sich langsam näher. Die beiden nehmen zusammen einen Song auf, doch ihre Liebe scheint keine Zukunft zu haben. Der Strassenmusiker rennt seiner Ex-Freundin nach England hinterher und die Polin kümmert sich um ihre Tochter und versucht ihre Ehe noch zu retten. Obwohl der Film mit wenig finanziellen Mitteln gedreht wurde (was bereits an der Kameraführung erkennbar ist) und eine wenig spektakuläre Story erzählt, gelingt es auf eine charmante Weise den Zuschauer zu unterhalten.

Der Titelsong "Falling slowly", der sich in den irischen Charts ganz oben befindet, gehört bereits in meine Songsammlung aus Irland.

Donnerstag, 17. April 2008

Letzte Vorlesung

Heute hatte ich meine letzte Vorlesung an der National University of Ireland in Galway. Somit wäre das vierte Semester meines Studiums überstanden, wären da nicht noch die Prüfungen. Diesmal habe ich mir vorgenommen etwas frühzeitig mit dem Lernen anzufangen, da der Stoff doch etwas umfangreicher ist als an der FH. Manchmal kann Lernen richtig witzig sein: Hier eine Kostprobe aus dem Fach Brand Management:

Examples of brand names that are problematic abroad:

In the UK the deodorant brand Axe from Unilever was renamed Lynx, because the name Axe invoked too many negative associations (murder weapon).

The Spanish bread brand Bimbo is associated in English with an attractive but empty-headed young woman.

The Dutch bread brand Bums was associated in English with a person's backside, and in German with sex.

In Australia, the name Durex was used for sticky tape. Australian tourists in Europe were looked at strangely when they asked for this brand of sticky tape in a shop.

The airline company Emu did not really get off the ground, because an emu is an Autralian bird that cannot fly.

The brand name Gammon (deodorant and men's cosmetics from Beiersdorf) is associated in English with smoked ham.

In France, the Toyota brand MR2 was renamed MR, because MR2 was pronocounces "merdeux".

The Finnish have an anti-freeze brand for car locks called Super Piss.

Sonntag, 30. März 2008

Das Buch von Kells

Das originale Buch von Kells befinde sich in der Old Library des Trinity College in Dublin. Bis 1793 durften am Trinity College keine Katholiken studieren und später belegte die katholische Kirche die protestantische Universität mit einem Bann. Die Gebäude des Trinity College stammen hauptsächlich aus dem 18. Jahrhundert und sind ein Besuch wert. Im Erdgeschoss der Old Library kann das Museum zum Book of Kells und das Buch selber besichtigt werden. Die Hauptkammer der Old Library im Obergeschoss, der Long Room, ist fast 65 Meter lang und beherbergt rund 200'000 Bücher und ist somit die längste Bibliothek Europas.



Das Book of Kells ist eine reich bebilderte Handschrift, die etwa um 800 von Mönchen auf Iona gefertigt wurde. Auf der Flucht vor Wikinger wurde es nach Kells gebracht daher der Name. Die 340 Seiten umfassen die vier Evangelien in lateinischer Sprache und ist mit farbenfrohen Ornamenten verziert.

Guinness Brewery

" Das Zeugs ist schwarz, bitter, hat eine dünne, aber exakt abgemessene Schaumkrone von ebenso akkurat cremiger Konsistenz und wird gemeinhin mit Irland gleichgesetzt: Das Bier namens Guinness ist mit Abstand das berühmteste und erfolgreichste Produkt der grünen Insel. Guinness ist nicht einfach ein Bier, es ist Kult"



Kein Wunder war unser erstes Reiseziel nach Ankunft in Dublin die Besichtigung der Guinness Brauerei. Das Besichtigungszentrum ist über sieben Stockwerke hoch. Die Ausstellung ist um das grösste Guinnessglas der Welt verteilt, welches in der Mitte des kreisförmigen Gebildes angebracht wurde. Der "Erfinder" des Stout ist Arthur Guinness, der 1759 die heruntergekommene Brauerei in St. Jame's Gate in Dublin pachtete. Die Bestandteile gemälzte Gerste, geröstet Gerste (die dem Bier die dunkle Farbe verleiht) Hopfen, Hefe und Wasser werden im Museum gleich zu Beginn genauer erklärt. Anschliessend erhalten die Besuche einen vertieften Einblick in den Brauereivorgang. Neben der obligatorischen Alkoholprävention-Ausstellung mit Informationen über Auswirkungen vom Alkoholkonsum, wird auch die Guinnesswerbung hervorgehoben. Die Cartoonwerbungungen wurden mit viel Witz und Charme kreiert. Das zweitberühmteste Produkt der Firma ist das "Guinness-Buch der Rekorde", das nach der Bibel die weltweit höchsten Auslagen erzielt.



In den obersten Geschosse wurde ein Restaurant und ein Pub eingerichtet, wo jeder Besucher ein Pint Guinness erhält und die Aussicht über die Stadt geniessen kann. Beim Guinness ist es wichtig, dass sich das Bier zuerst setzen muss. Durch die Kohlensäure wirkt das Draught zunächst bräunlich. Während die keinen Bläschen im Glas langsam nach oben perlen, entsteht das dunkle Bier mit einer weissen, cremigen Schaumkrone. Diese Regel müssen auch amerikanische Touristen einhalten und erhalten das Bier im nicht abgeschlossenen Zustand nicht einmal für ein Foto ausgeliehen. Denn die körperliche Wärme bringt diesen Vorgang gemäss Barkeeper durcheinander.

Samstag, 29. März 2008

Gräberfeld in Brú na Bóinne

Newgrange, Dowth und Knowth sind uralte Gräberfelder, die unter Erdhügeln verborgen sind. Sie sind ebenfalls ausserhalb von Dublin zu finden. Man datiert die Entstehung auf ca. 3100 vor Christus und somit sind sie noch älter als Stonehenge in England oder die Pyramiden von Gizeh. Sie gehören seit 1993 zum UNESCO Welterbe.



Newgrange ist das grösste der Ganggräber und zieht deshalb auch am meisten Touristen an. Leider wurden kaum Artefakte vorgefunden, da dass Grab von den Wikingern geplündert wurde. Das Grab ist von einer Kalksteinmauer umgeben. Am Eingang versperrt ein geschmückter Monolith den direkten Zugang. Der enge Gang führt zu einer kreuzförmigen Grabkammer. Jährlich exakt zur Wintersonnenwende am 21. Dezember fallen durch einen Spalt für einige Minuten die Sonnenstrahlen in die Kammer. Um dies zu veranschaulichen wird dieses Phänomen für die Touristen mit künstlichem Licht nachgestellt.



Dowth ist das besterhaltene Grab. Wegen archäologischen Arbeiten kann es jedoch nicht besucht werden. Das dritte Grab namens Knowth hat mir persönlich am Besten gefallen. Verschiedene dekorierte Steine sind hier ersichtlich. Die Muster wurden wahrscheinlich mit Steinwerkzeugen angebracht, was einen erheblichen Aufwand bedeutet. Hier wurde ein Grabschmuck vorgefunden. Es besitzt die grösse eines Handballen und stellt ein Gesicht dar. Die Mundöffnung ist durch ein Loch dargestellt und die Augen ebenfalls eingemeisselt. Auch dieses Grab wird an bestimmten Tagen durch Sonnenstahlen erhellt. Wissenschaftler nehmen an, dass sie den Mondphasen zuzuordnen sind. Über die Lebensweise der Menschen, welche die Gräber erschaffen haben, gibt es jedoch keine genaueren Angaben. Das ganze Gebiet ist bis zu 10 Hektaren (falls ich es richtig in Erinnerung habe) geschützt und nicht bebaubar. Bei Ausnahmen wird jeweils eine archäologische Untersuchung vorgenommen.



Dieses schlüssellochförmige Gebilde stellt einen Trocknungsraum dar. Das angebaute Getreide wurde im keisförmigen Bereich angeordnet und nach oben verdeckt und abgedichtet. Beim schmalen Eingang wurde eine leichte Steinmauer mit kleinen Löchern gebaut. Die Einwohner entfachten weniger Meter von der Mauer entfernt ein Feuer. Die warme Luft konnte durch die Löcher in der Mauer zirkulieren. Regelmässig wurde das Getreide umgerührt und nach etwa einer Woche im getrockneten Zustand entnommen.

Die Gräber sind von Dublin aus nicht ganz so leicht zu erreichen, wenn keine geführte Tour gebucht wird. Mit dem öffentlichen Busservice wurden wir nach unendlich vielen Stops nach Drogheda (gesprochen von einer Dubliner Verkäuferin durch eine Schalteröffnung gar nicht so einfach zu verstehen) gebracht. Dort stiegen wir auf den Bus nach Newgrange um. Da gerade Bauarbeiten an der Strasse zum Besucherzentrum vorgenommen werden, muss die letzte (sehr staubige) Strecke zu den Gräbern zu Fuss zurück gelegt werden. Die Verbindung zwischen den Gräbern ist anschliessend durch Shuttlebusse gewährleistet. Auf dem Rückweg dieselbe Gegebenheit: 30min. Spaziergang zur Busstation. Da die Besichtigung länger gedauert hat, als ursprünglich gedacht, ist die Zeit bereits etwas vorgerückt. Da uns der Chauffeur versichert hatte, dass die Busse stündlich fahren, haben wir uns im Vorfeld darüber keinen Kopf zerbrochen. Fahrpläne sind in Irland ausserhalb von Dublin ohnehin ein Fremdwort. Als wir jedoch eine halbe Stunde auf der Sitzbank verbracht hatten, wurden wir etwas unsicher. Aus Sorge die letzte Dublinbusverbindung zu verpassen haben wir die Busstrecke zu Fuss in Angriff genommen. Die Distanz hatte ich wohl etwas unterschätzt: Kurze Busfahrten werden zu Fuss plötzlich sehr lange :-) Zum Glück wurden wir währstellteend unserer Wanderung nicht von einem Bus überholt. Dies bedeutet jedoch, dass nach 17 Uhr kein Bus mehr nach Drogheda fährt oder nur noch sporadisch. Die Verbindung Drogheda-Dublin stellte um diese Zeit jedoch kein Problem dar!

Trim Castle



Das Trim Castle befindet sich im Boyne Valley etwas ausseralb von Dublin. Mit über 30'000 Quadratmeter zählt es zu den grössten normannischen Burgen Europas. Es wurde 1173 von Hugh de Lacy errichtet und wurde anschliessend von dessen Sohn auf die heute ersichtliche Grösse ausgebaut. Der Hauptturm hat vier Aussichtstürme Richtung Norden, Osten, Süden und Westen und ist somit kreuzartig aufgebaut. Das Schloss besitzt nur einen Eingang, der durch verschiedene Türen und einer 3,5 Meter breiten Wand versperrt war, um die einflussreiche de Lacy Familie zu schützen. Die einstündige Tour gibt einen exzellenten Einblick in die Geschichte der Burg und erlaubt schlussendlich einen wunderschönen Ausblick auf Trim und die Landschaft. Die Burg wurde 1995 als Filmkulisse im Film Braveheart verwendet. Die Ruine wurde mit Pappmaschee, Kunststoff und Holz für den Film in einen authentischen Zustand gebracht. Anschliessend wurde sie restauriert und für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Nach der Führung war die Sonne verschwunden und ein typischer irischer Regenguss überraschte uns. Dieser Vergleich gibt einen kleinen Einblick in die bei Regen triste irische Landschaft und die Wechselhaftigkeit des Wetters. Zum Glück war jedoch das nächste Pub nicht weit entfernt, wo bereits einige Einheimische mit ihrem Guinness an der Bar sassen und voller Spannung das Pferderennen am Fernseher verfolgten.

Sonntag, 23. März 2008

Irische Busfahrer

Nach den Sightseeingtouren mit Mario durch Westirland bin ich meistens todmüde ins Bett gefallen. Deshalb ist mir Mario mit einem Beitrag zu unseren Erlebnissen zuvor gekommen: Die Macken der irischen Busfahrer! Die detaillierte Ausführung gibt es auf Marios Blog.