Sonntag, 30. März 2008

Das Buch von Kells

Das originale Buch von Kells befinde sich in der Old Library des Trinity College in Dublin. Bis 1793 durften am Trinity College keine Katholiken studieren und später belegte die katholische Kirche die protestantische Universität mit einem Bann. Die Gebäude des Trinity College stammen hauptsächlich aus dem 18. Jahrhundert und sind ein Besuch wert. Im Erdgeschoss der Old Library kann das Museum zum Book of Kells und das Buch selber besichtigt werden. Die Hauptkammer der Old Library im Obergeschoss, der Long Room, ist fast 65 Meter lang und beherbergt rund 200'000 Bücher und ist somit die längste Bibliothek Europas.



Das Book of Kells ist eine reich bebilderte Handschrift, die etwa um 800 von Mönchen auf Iona gefertigt wurde. Auf der Flucht vor Wikinger wurde es nach Kells gebracht daher der Name. Die 340 Seiten umfassen die vier Evangelien in lateinischer Sprache und ist mit farbenfrohen Ornamenten verziert.

Guinness Brewery

" Das Zeugs ist schwarz, bitter, hat eine dünne, aber exakt abgemessene Schaumkrone von ebenso akkurat cremiger Konsistenz und wird gemeinhin mit Irland gleichgesetzt: Das Bier namens Guinness ist mit Abstand das berühmteste und erfolgreichste Produkt der grünen Insel. Guinness ist nicht einfach ein Bier, es ist Kult"



Kein Wunder war unser erstes Reiseziel nach Ankunft in Dublin die Besichtigung der Guinness Brauerei. Das Besichtigungszentrum ist über sieben Stockwerke hoch. Die Ausstellung ist um das grösste Guinnessglas der Welt verteilt, welches in der Mitte des kreisförmigen Gebildes angebracht wurde. Der "Erfinder" des Stout ist Arthur Guinness, der 1759 die heruntergekommene Brauerei in St. Jame's Gate in Dublin pachtete. Die Bestandteile gemälzte Gerste, geröstet Gerste (die dem Bier die dunkle Farbe verleiht) Hopfen, Hefe und Wasser werden im Museum gleich zu Beginn genauer erklärt. Anschliessend erhalten die Besuche einen vertieften Einblick in den Brauereivorgang. Neben der obligatorischen Alkoholprävention-Ausstellung mit Informationen über Auswirkungen vom Alkoholkonsum, wird auch die Guinnesswerbung hervorgehoben. Die Cartoonwerbungungen wurden mit viel Witz und Charme kreiert. Das zweitberühmteste Produkt der Firma ist das "Guinness-Buch der Rekorde", das nach der Bibel die weltweit höchsten Auslagen erzielt.



In den obersten Geschosse wurde ein Restaurant und ein Pub eingerichtet, wo jeder Besucher ein Pint Guinness erhält und die Aussicht über die Stadt geniessen kann. Beim Guinness ist es wichtig, dass sich das Bier zuerst setzen muss. Durch die Kohlensäure wirkt das Draught zunächst bräunlich. Während die keinen Bläschen im Glas langsam nach oben perlen, entsteht das dunkle Bier mit einer weissen, cremigen Schaumkrone. Diese Regel müssen auch amerikanische Touristen einhalten und erhalten das Bier im nicht abgeschlossenen Zustand nicht einmal für ein Foto ausgeliehen. Denn die körperliche Wärme bringt diesen Vorgang gemäss Barkeeper durcheinander.

Samstag, 29. März 2008

Gräberfeld in Brú na Bóinne

Newgrange, Dowth und Knowth sind uralte Gräberfelder, die unter Erdhügeln verborgen sind. Sie sind ebenfalls ausserhalb von Dublin zu finden. Man datiert die Entstehung auf ca. 3100 vor Christus und somit sind sie noch älter als Stonehenge in England oder die Pyramiden von Gizeh. Sie gehören seit 1993 zum UNESCO Welterbe.



Newgrange ist das grösste der Ganggräber und zieht deshalb auch am meisten Touristen an. Leider wurden kaum Artefakte vorgefunden, da dass Grab von den Wikingern geplündert wurde. Das Grab ist von einer Kalksteinmauer umgeben. Am Eingang versperrt ein geschmückter Monolith den direkten Zugang. Der enge Gang führt zu einer kreuzförmigen Grabkammer. Jährlich exakt zur Wintersonnenwende am 21. Dezember fallen durch einen Spalt für einige Minuten die Sonnenstrahlen in die Kammer. Um dies zu veranschaulichen wird dieses Phänomen für die Touristen mit künstlichem Licht nachgestellt.



Dowth ist das besterhaltene Grab. Wegen archäologischen Arbeiten kann es jedoch nicht besucht werden. Das dritte Grab namens Knowth hat mir persönlich am Besten gefallen. Verschiedene dekorierte Steine sind hier ersichtlich. Die Muster wurden wahrscheinlich mit Steinwerkzeugen angebracht, was einen erheblichen Aufwand bedeutet. Hier wurde ein Grabschmuck vorgefunden. Es besitzt die grösse eines Handballen und stellt ein Gesicht dar. Die Mundöffnung ist durch ein Loch dargestellt und die Augen ebenfalls eingemeisselt. Auch dieses Grab wird an bestimmten Tagen durch Sonnenstahlen erhellt. Wissenschaftler nehmen an, dass sie den Mondphasen zuzuordnen sind. Über die Lebensweise der Menschen, welche die Gräber erschaffen haben, gibt es jedoch keine genaueren Angaben. Das ganze Gebiet ist bis zu 10 Hektaren (falls ich es richtig in Erinnerung habe) geschützt und nicht bebaubar. Bei Ausnahmen wird jeweils eine archäologische Untersuchung vorgenommen.



Dieses schlüssellochförmige Gebilde stellt einen Trocknungsraum dar. Das angebaute Getreide wurde im keisförmigen Bereich angeordnet und nach oben verdeckt und abgedichtet. Beim schmalen Eingang wurde eine leichte Steinmauer mit kleinen Löchern gebaut. Die Einwohner entfachten weniger Meter von der Mauer entfernt ein Feuer. Die warme Luft konnte durch die Löcher in der Mauer zirkulieren. Regelmässig wurde das Getreide umgerührt und nach etwa einer Woche im getrockneten Zustand entnommen.

Die Gräber sind von Dublin aus nicht ganz so leicht zu erreichen, wenn keine geführte Tour gebucht wird. Mit dem öffentlichen Busservice wurden wir nach unendlich vielen Stops nach Drogheda (gesprochen von einer Dubliner Verkäuferin durch eine Schalteröffnung gar nicht so einfach zu verstehen) gebracht. Dort stiegen wir auf den Bus nach Newgrange um. Da gerade Bauarbeiten an der Strasse zum Besucherzentrum vorgenommen werden, muss die letzte (sehr staubige) Strecke zu den Gräbern zu Fuss zurück gelegt werden. Die Verbindung zwischen den Gräbern ist anschliessend durch Shuttlebusse gewährleistet. Auf dem Rückweg dieselbe Gegebenheit: 30min. Spaziergang zur Busstation. Da die Besichtigung länger gedauert hat, als ursprünglich gedacht, ist die Zeit bereits etwas vorgerückt. Da uns der Chauffeur versichert hatte, dass die Busse stündlich fahren, haben wir uns im Vorfeld darüber keinen Kopf zerbrochen. Fahrpläne sind in Irland ausserhalb von Dublin ohnehin ein Fremdwort. Als wir jedoch eine halbe Stunde auf der Sitzbank verbracht hatten, wurden wir etwas unsicher. Aus Sorge die letzte Dublinbusverbindung zu verpassen haben wir die Busstrecke zu Fuss in Angriff genommen. Die Distanz hatte ich wohl etwas unterschätzt: Kurze Busfahrten werden zu Fuss plötzlich sehr lange :-) Zum Glück wurden wir währstellteend unserer Wanderung nicht von einem Bus überholt. Dies bedeutet jedoch, dass nach 17 Uhr kein Bus mehr nach Drogheda fährt oder nur noch sporadisch. Die Verbindung Drogheda-Dublin stellte um diese Zeit jedoch kein Problem dar!

Trim Castle



Das Trim Castle befindet sich im Boyne Valley etwas ausseralb von Dublin. Mit über 30'000 Quadratmeter zählt es zu den grössten normannischen Burgen Europas. Es wurde 1173 von Hugh de Lacy errichtet und wurde anschliessend von dessen Sohn auf die heute ersichtliche Grösse ausgebaut. Der Hauptturm hat vier Aussichtstürme Richtung Norden, Osten, Süden und Westen und ist somit kreuzartig aufgebaut. Das Schloss besitzt nur einen Eingang, der durch verschiedene Türen und einer 3,5 Meter breiten Wand versperrt war, um die einflussreiche de Lacy Familie zu schützen. Die einstündige Tour gibt einen exzellenten Einblick in die Geschichte der Burg und erlaubt schlussendlich einen wunderschönen Ausblick auf Trim und die Landschaft. Die Burg wurde 1995 als Filmkulisse im Film Braveheart verwendet. Die Ruine wurde mit Pappmaschee, Kunststoff und Holz für den Film in einen authentischen Zustand gebracht. Anschliessend wurde sie restauriert und für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Nach der Führung war die Sonne verschwunden und ein typischer irischer Regenguss überraschte uns. Dieser Vergleich gibt einen kleinen Einblick in die bei Regen triste irische Landschaft und die Wechselhaftigkeit des Wetters. Zum Glück war jedoch das nächste Pub nicht weit entfernt, wo bereits einige Einheimische mit ihrem Guinness an der Bar sassen und voller Spannung das Pferderennen am Fernseher verfolgten.

Sonntag, 23. März 2008

Irische Busfahrer

Nach den Sightseeingtouren mit Mario durch Westirland bin ich meistens todmüde ins Bett gefallen. Deshalb ist mir Mario mit einem Beitrag zu unseren Erlebnissen zuvor gekommen: Die Macken der irischen Busfahrer! Die detaillierte Ausführung gibt es auf Marios Blog.

Connemara

Kylemore Abbey




Connemara



Weitere Eindrücke aus Irland folgen in Kürze. Die nächsten Tage werde ich in der Hauptstadt Dublin verbringen. Weitere Fotos zum Westen Irlands wie üblich auf Flickr.

Samstag, 22. März 2008

The Burren & The Cliffs of Moher

The Cliffs of Moher (8km Länge und 230m Höhe)




Kalkstein von the Burren




Eins von vielen Castle

Aran Islands

Fort on the Aran Island (Inis Mor)





Bewölkt, trocken aber windig...also hervorragendes Wetter für Irland!

Montag, 17. März 2008

St. Patrick's Day

Der St. Patrick's Day ist der am 17. März begangene Gedenktag zu Ehren des irischen Nationalheiligen St. Patrick. Er war der erste christliche Missionar in Irland. Der 17. März ist ein gesetzlicher Feiertag in der Republik Irland und in Nordirland. In den meisten irischen Städten gibt es eine Parade, der unserem Karneval gleicht. Am 17. März ist Grün die vorherrschende Farbe der feiernden Iren in aller Welt. Als christlicher Feiertag wird der St. Patrick's Day vor allem in der Römisch-Katholischen Kirche sowie der Church of Ireland, einer anglikanischen Kirchengemeinschaft begangen. Viele malen sich 3-blättrige Kleeblätter auf die Backen, welche die Dreifaltigkeit ausdrücken sollen.

Die Parade in Galway habe ich leider verschlafen, trotzdem war ich später noch am Eyre Square wo das Fest bereits am Ausklingen war. Es wurde Musik gespielt und überall waren Irlandfahnen zu sehen oder gründe Hüte, Haare, Schuhe etc. Hauptsache Grün!

Sonntag, 16. März 2008

P.S. I Love You

Im Film P.S. I Love You zelebrieren zwei die ganz grosse Liebe: Holly (Hilary Swank) und Gerry (Gerard Butler). Doch das Schicksal interveniert. Gerry stirbt an einem Gehirntumor und Holly, erst 29 Jahre alt, bleibt allein zurück. Mit seinem Tod zerbricht etwas in ihr. Sie zieht sich zurück und verlässt das Haus nicht mehr. An Hollys 30. Geburtstag, bekommt sie einen Brief - mit Gerrys Handschrift. Es bleibt nicht der Einzige. Gerry hat die Briefe vor seinem Tod verfasst. Und in jedem stellt er Holly eine neue Aufgabe (seine Klamotten entfernen, Karaoke singen und nach Irland reisen).

Neben der Romantik kriegen die Zuschauer atemberaubende Bilder von Irland zu sehen inkl. Irish Guys, die übrigens nicht alle rothaarig sind! Da ich ja jetzt in Irland wohne, war der Film fast ein "Muss" für mich. Wer mit dem irischen Englisch nicht vertraut ist, erhält eine Kostprobe des Nordirischen Akzents (der etwas dem Schottischen Dialekt ähnelt und mich immer wieder begeistert). Ansonsten gibt es selbstverständlich eine Pub-Szene mit Guinness und sogar Galway wird erwähnt ;-) Der Höhepunkt zum Schluss...Irish Music von Flogging Molly mit "If I Ever Leave This World Alive".

Freitag, 14. März 2008

Irische Mode



Die irische Mode ist ganz einfach zu erklären, auf jeden Fall die von den Studenten. Alle tragen dieselben UGG (Australische Marke) Stiefel, welche mich etwas an einen Pinguin erinnern. Egal ob Mann oder Frau Trainerhosen sind sehr im Trend. Meine Erklärung dafür ist, dass sie schneller trocknen als Jeans. Ob dies jedoch der Grund fürs häufige Tragen von Trainerhosen ist, weiss ich nicht sicher. Alternativen zu Trainerhosen sind Jeans oder Jupes, meistens ziemlich kurz und mit farbigen Strümpfen. Ansonsten sind Kapuzenpullis sehr in. Am liebsten mit der riesen Aufschrift NUI Galway (Initialen der Uni) oder von diversen Veranstaltungen.

Fazit: Die irishe Mode kommt mir sehr entgegen, da ich nicht allzu sehr auffalle mit meinen Turnschuhen und meinem sehr bescheidenen Fashion Bewusstsein.

Holidays!

Seit heute habe ich wohlverdiente FERIEN! Schliesslich hatte ich keine Semesterferien zwischen dem dritten Semester in Basel und dem vierten hier in Galway. Das Studentenleben ist aber nicht allzu anstrengend und macht zudem träge. Da ich in der Woche nur wenige Vorlesungen habe, fällt es mir inzwischen richtig schwer vor 9.30 Uhr aufzustehen.

Auf jeden Fall geniesse ich die nächsten zwei Wochen in vollen Zügen. Am Mittwoch kommt Mario, mein Freund, für eine Woche zu Besuch. Wir werden ein bisschen die Gegend um Galway (Aran Island, Connemara etc. ) erkunden und vielleicht reicht es ja noch für einige Tage im Süden Richtung Kilkenny. Die letzten Tage werde ich in Dublin verbringen, wo Mario von Kollegin Stibä abgelöst wird. Nun hoffe ich nur, dass das Wetter einigermassen erträglich sein wird ;-)

Montag, 3. März 2008

Mobilfunkanbieter

In Irland gibt es drei mir bekannte Mobilfunkanbieter, nämlich O2, Vodafone und Meteor. Obwohl O2 den grössten Marktanteil besitzt scheint die Konkurrenz gross zu sein, denn kürzlich wurden an der Uni gratis O2 SIM-Karten verteilt. Da ich bereits meine Meteor Nummer habe (wo die SIM-Karte übrigens auch kostenlos war), ziemlich nutzlos! Dies funktioniert wahrscheinlich auch nur in einem Markt, wo die meisten Kunden ihr Guthaben prepaid aufstocken. Ich war auf jeden Fall positiv überrascht, als mir der Verkäufer meine 20 Euro direkt als Sprachguthaben verbuchte!

Studenten sind überall gleich

Im Fach Brand Management müssen wir 5 Aufsätze schreiben, wobei wir die gelernte Theorie mit praktischen Beispielen verbinden müssen. Heute haben wir die Rückmeldung für die ersten beiden Berichte erhalten. Als die Dozentin auf fehlende Referenzen im Text aufmerksam machte, brach eine heftige Diskussion aus. Die Studenten argumentierten, dass sie nicht wussten, dass die Referenzen angegeben werden müssen, da die Arbeit nur 500 Wörter umfasst. In Anbetracht, dass sich die Irischen Studenten im 6. Semester befinden und bald ihre Bachelorarbeit abgeben, bedenklich! Auch wenn das IBM Studium oft Lücken aufweist, wurde mir wenigstens das korrekte Referenzieren von Texten mit auf den Weg gegeben ;-)

Habe heute übrigens festgestellt, dass ich nur noch 5 Wochen Unterricht habe und mein Auslandsemester schon fast zu Ende ist, obwohl es eigentlich erst begonnen hat. Aber dank den Osterferien und einer langen Prüfungsphase von einem Monat, werde ich trotzdem noch einige Zeit auf der grünen Insel verbringen.