Samstag, 29. März 2008

Gräberfeld in Brú na Bóinne

Newgrange, Dowth und Knowth sind uralte Gräberfelder, die unter Erdhügeln verborgen sind. Sie sind ebenfalls ausserhalb von Dublin zu finden. Man datiert die Entstehung auf ca. 3100 vor Christus und somit sind sie noch älter als Stonehenge in England oder die Pyramiden von Gizeh. Sie gehören seit 1993 zum UNESCO Welterbe.



Newgrange ist das grösste der Ganggräber und zieht deshalb auch am meisten Touristen an. Leider wurden kaum Artefakte vorgefunden, da dass Grab von den Wikingern geplündert wurde. Das Grab ist von einer Kalksteinmauer umgeben. Am Eingang versperrt ein geschmückter Monolith den direkten Zugang. Der enge Gang führt zu einer kreuzförmigen Grabkammer. Jährlich exakt zur Wintersonnenwende am 21. Dezember fallen durch einen Spalt für einige Minuten die Sonnenstrahlen in die Kammer. Um dies zu veranschaulichen wird dieses Phänomen für die Touristen mit künstlichem Licht nachgestellt.



Dowth ist das besterhaltene Grab. Wegen archäologischen Arbeiten kann es jedoch nicht besucht werden. Das dritte Grab namens Knowth hat mir persönlich am Besten gefallen. Verschiedene dekorierte Steine sind hier ersichtlich. Die Muster wurden wahrscheinlich mit Steinwerkzeugen angebracht, was einen erheblichen Aufwand bedeutet. Hier wurde ein Grabschmuck vorgefunden. Es besitzt die grösse eines Handballen und stellt ein Gesicht dar. Die Mundöffnung ist durch ein Loch dargestellt und die Augen ebenfalls eingemeisselt. Auch dieses Grab wird an bestimmten Tagen durch Sonnenstahlen erhellt. Wissenschaftler nehmen an, dass sie den Mondphasen zuzuordnen sind. Über die Lebensweise der Menschen, welche die Gräber erschaffen haben, gibt es jedoch keine genaueren Angaben. Das ganze Gebiet ist bis zu 10 Hektaren (falls ich es richtig in Erinnerung habe) geschützt und nicht bebaubar. Bei Ausnahmen wird jeweils eine archäologische Untersuchung vorgenommen.



Dieses schlüssellochförmige Gebilde stellt einen Trocknungsraum dar. Das angebaute Getreide wurde im keisförmigen Bereich angeordnet und nach oben verdeckt und abgedichtet. Beim schmalen Eingang wurde eine leichte Steinmauer mit kleinen Löchern gebaut. Die Einwohner entfachten weniger Meter von der Mauer entfernt ein Feuer. Die warme Luft konnte durch die Löcher in der Mauer zirkulieren. Regelmässig wurde das Getreide umgerührt und nach etwa einer Woche im getrockneten Zustand entnommen.

Die Gräber sind von Dublin aus nicht ganz so leicht zu erreichen, wenn keine geführte Tour gebucht wird. Mit dem öffentlichen Busservice wurden wir nach unendlich vielen Stops nach Drogheda (gesprochen von einer Dubliner Verkäuferin durch eine Schalteröffnung gar nicht so einfach zu verstehen) gebracht. Dort stiegen wir auf den Bus nach Newgrange um. Da gerade Bauarbeiten an der Strasse zum Besucherzentrum vorgenommen werden, muss die letzte (sehr staubige) Strecke zu den Gräbern zu Fuss zurück gelegt werden. Die Verbindung zwischen den Gräbern ist anschliessend durch Shuttlebusse gewährleistet. Auf dem Rückweg dieselbe Gegebenheit: 30min. Spaziergang zur Busstation. Da die Besichtigung länger gedauert hat, als ursprünglich gedacht, ist die Zeit bereits etwas vorgerückt. Da uns der Chauffeur versichert hatte, dass die Busse stündlich fahren, haben wir uns im Vorfeld darüber keinen Kopf zerbrochen. Fahrpläne sind in Irland ausserhalb von Dublin ohnehin ein Fremdwort. Als wir jedoch eine halbe Stunde auf der Sitzbank verbracht hatten, wurden wir etwas unsicher. Aus Sorge die letzte Dublinbusverbindung zu verpassen haben wir die Busstrecke zu Fuss in Angriff genommen. Die Distanz hatte ich wohl etwas unterschätzt: Kurze Busfahrten werden zu Fuss plötzlich sehr lange :-) Zum Glück wurden wir währstellteend unserer Wanderung nicht von einem Bus überholt. Dies bedeutet jedoch, dass nach 17 Uhr kein Bus mehr nach Drogheda fährt oder nur noch sporadisch. Die Verbindung Drogheda-Dublin stellte um diese Zeit jedoch kein Problem dar!

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